Familien gedenken der Opfer vor dem Arbeitsgericht in Minas Gerais © Foto: ECCHR

20.01.2023

Vier Jahre Straflosigkeit nach dem Dammbruch Brumadinho – Alltag in Brumadinho und Strafverfahren in Brasilien und Deutschland


20.01.2023, 17:00 Uhr
Online

Zum vierten Jahrestag des Dammbruchs in Brumadinho wollen wir gemeinsam Allen, die von der Tragödie betroffen sind gedenken. Diese Katastrophe dient weiterhin als tragisches Beispiel für die Folgen eines Systems das unternehmerische Gewinne Menschen und Umwelt voranstellt. Der Dammbruch unterstreicht auch die Dringlichkeit der aktuellen Verhandlungen auf europäischer sowie internationaler Ebene um Unternehmen zum Schutz der Menschenrechte und der Umwelt zu verpflichten und den Zugang zu Gerechtigkeit für Geschädigte durch Unternehmensmissbrauch zu erleichtern.

Gemeinschaften, die von unternehmerischen Handeln beeinträchtigt werden, müssen gehört werden und ihre Forderungen und Befürchtungen in das laufende Gesetzgebungsverfahren zur Verabschiedung eines europäischen Sorgfaltspflichtgesetzes mit aufgenommen werden.

Der Dammbruch von Brumadinho zeigt das systematische Versagen der Koordinierung zwischen Minenbetreiber, der staatlichen Aufsicht und der privatisierten Kontrolle durch Zertifizierungsverfahren von Sicherheits- und Umweltstandards. Durch den Fall wird deutlich, dass Unternehmen vom Gesetzgeber verpflichtet werden müssen Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Wir fragen uns, ob dieses Verbrechen hätte verhindert werden können wenn das Lieferkettengesetz in Deutschland oder der EU früher in Kraft getreten wäre? Was kann getan werden um sicherzustellen, dass ein neues EU-Gesetz keine Schlupflöcher enthält und auf Alles vorbereitet ist um solche Verbrechen in der Zukunft zu verhindern?

Diese und weitere Fragen zur Situation der betroffenen Menschen und Gemeinschaften, sowie die Schwierigkeiten, auf die Menschen stoßen, die sich gegen Straflosigkeit einsetzen, werden diskutiert von: 

  • Bischof Vicente Ferreira, Weihbischof der Erzdiözese Belo Horizonte und Mitglied der Kommission für integrale Ökologie des CNBB 
  • Andresa Rodrigues, Mutter des Opfers Bruno und Vize-Präsidentin der Association of Families of Victims and People Affected by the Córrego do Feijão Mine Dam Crash in Brumadinho (AVABRUM)
  • Danilo Chammas, Menschenrechtsanwalt und Koordinator der Beobachtungsstelle für Strafverfahren zur Tragödie in Brumadinho (RENSER)
  • Antonia Klein, Anwältin und Senior Legal Advisor, European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
  • Ben Vanpeperstraete, Senior Legal Advisor, European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
  • Ein Mitglied des Europäischen Parlaments (tbc) 

Moderation: Madalena Ramos Görne (MISEREOR)

Das Event wird online live übertragen: Zoom.
Die Diskussion findet auf Englisch und Portugiesisch statt.

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