24.09.2015, Berlin

TerrorZones.

Berlin
24.09.2015, 00:00 Uhr

Am 26. September jährt sich zum ersten Mal das Massaker von Iguala. Sechs Menschen wurden damals im mexikanischen Bundesstaat Guerrero getötet, 43 wurden verschleppt und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Das Massaker machte die dramatische Situation in Mexiko schlagartig auch international sichtbar. Dabei gehört extreme Gewalt seit vielen Jahren zum Alltag: Mehr als 25.000 Menschen gelten als „verschwunden“, über 100.000 sind seit 2007 gewaltsam ums Leben gekommen. Niemand ist sicher vor dem Terror der Drogen-Kartelle und der Verfolgung durch korrupte Sicherheitskräfte und PolitikerInnen. Mexiko ist eines der gefährlichsten Länder für JournalistInnen, erst Anfang August 2015 wurden der Fotoreporter Rubén Espinoza, die Menschenrechtsaktivistin Nadia Vera und drei Begleiterinnen gefoltert und ermordet.
 
Das Buch „TerrorZones. Gewalt und Gegenwehr in Lateinamerika“ widmet sich der Lage in Mexiko, aber auch in Zentralamerika und Kolumbien. In Analysen, Reportagen und Interviews zeigt „TerrorZones“ nicht nur die vielen Facetten der Gewalt. Es geht auch der Frage nach, wie Menschen unter solchen Bedingungen leben, und wie es ihnen möglich ist, neue Gemeinschaften zu bilden und gegen den Terror aufzubegehren.
 
Welche Perspektiven gibt es in Mexiko angesichts der korrupten Seilschaften von PolitikerInnen, Sicherheitskräften, Unternehmern und Kartellen? Kann der weit verbreiteten Straflosigkeit mit internationaler Strafjustiz begegnet werden? Können Kampagnen aus dem Ausland dazu beitragen, die Sicherheit von JournalistInnen in Mexiko zu verbessern?
 
Anne Huffschmid ist Autorin und Kulturwissenschaftlerin. Sie forscht und publiziert seit vielen Jahren unter anderem zu Mexiko.
Wolfgang Kaleck ist Rechtsanwalt und Generalsekretär des ECCHR. Er arbeitet seit vielen Jahren u.a. zu Menschenrechtsverletzungen und Straflosigkeit in Lateinamerika.
Christian Mihr ist Geschäftsführer der deutschen Sektion von Reporter ohne Grenzen. Die Organisation kritisiert regelmäßig die Verfolgung der Medien in Mexiko.
Wolf-Dieter Vogel ist Journalist und hat für die taz, den BR und den SWR zu illegalen deutschen Rüstungsexporten nach Mexiko recherchiert und zahlreiche Beiträge veröffentlicht.

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