09.05.2012, Berlin

Ein ungesühntes Verbrechen

Berlin
09.05.2012, 00:00 Uhr

Am 13. Mai 2005 erschossen usbekische Sicherheitskräfte in der Stadt Andijan mehrere Hundert protestierende Menschen. Wochenlange Proteste gegen Repression und Willkür der lokalen Behörden und der Justiz gipfelten zuvor in der Stürmung eines Gefängnisses und der Befreiung von Gefangenen. Die usbekische Regierung rechtfertigte ihr gewaltsames Vorgehen mit der Bekämpfung islamistischer Extremisten und verweigert bis heute eine unabhängige internationale Untersuchung der Ereignisse, wie sie von den Vereinten Nationen, der OSZE und der EU gefordert wurden. Die EU verhängte als Reaktion auf das Massaker personenbezogene Sanktionen und ein Waffenembargo, die jedoch bis Ende 2009 schrittweise aufgehoben wurden. Bisher ist niemand der mutmaßlich Verantwortlichen wegen des Massakers persönlich zur Verantwortung gezogen worden.

Filmvorführung:

Through the Looking Glass: The Andijan Massacre (engl. OF, 55 min, 2010)

Ein Dokumentarfilm von Monica Whitlock, ehemalige Zentralasienkorrespondentin der BBC in Usbekistan

Folgen des Massakers von Andijan für Usbekistan und die Menschenrechts-politik heute – eine Gesprächsrunde mit:


Galima Bukharbaeva,  Chefredakteurin von uznews.net in Berlin, berichtete als Augenzeugin für internationale Medien aus Andijan und musste aufgrund dieser Berichterstattung aus Usbekistan fliehen


Umida Niyazova, Uzbek-German Forum for Human Rights in Berlin, wurde 2007 wegen ihrer Arbeit als Journalistin und Menschenrechtlerin unter anderem zum Andijan-Massaker zu sieben Jahren Haft in Usbekistan verurteilt, durch internationalen Druck kam sie frei und erhielt Asyl in Deutschland


Wolfgang Kaleck, Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights in Berlin, stellte im Dezember 2005 beim Generalbundesanwalt Strafanzeige gegen mutmaßliche usbekische Verantwortliche des Andijan-Massakers

 

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