Gewebestücke mit den Namen syrischer Gefangener und Verschwundener © Mansour Omari

12.11.2020

Strafverfolgung ohne Grenzen – Gerechtigkeit für Völkerrechtsverbrechen vor deutschen Gerichten


12.11.2020, 19:00 Uhr
Online

In Koblenz hat im April 2020 das sogenannte Al-Khatib-Verfahren begonnen, der weltweit erste Strafprozess zu Staatsfolter in Syrien. Die Verbrechen wurden in Syrien begangen, die Angeklagten sind Syrer, ebenso wie die Betroffenen. Dass der Prozess dennoch in Deutschland stattfindet, ermöglicht das Weltrechtsprinzip: Es erlaubt, schwerste Völkerrechtsverbrechen unabhängig vom Ort des Geschehens oder der Herkunft der Täter/innen zu verhandeln.

Verfahren nach dem Weltrechtsprinzip sind – wie der Fall Syrien zeigt – manchmal die einzige Möglichkeit, schwerste Menschenrechtsverletzungen vor Gericht zu bringen, wenn dies auf lokaler und internationaler Ebene nicht möglich ist. Für Betroffene sind sie daher von erheblicher Bedeutung. Gleichzeitig stellen die Verfahren nach dem Völkerstrafgesetzbuch eine große Herausforderung für die deutsche Rechtspflege dar.

Was Verfahren nach dem Weltrechtsprinzip in der Praxis bedeuten – für Überlebende, für Anwält/innen, für Justizbehörden – diskutieren wir gemeinsam mit Betroffenen und Praktiker/innen aus dem Al-Khatib-Verfahren, und deutschen und syrischen Jurist/innen.

Keynote

    Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/Die Grünen

Panel I: Perspektive Betroffene/r in Völkerstrafverfahren

    Betroffene/r – angefragt
    Dr. Sarah Finnin, EU Victims’ Rights Project Coordinator (FIDH)

Panel II: Praxiserfahrungen und rechtliche Herausforderungen in der Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen

    Joumana Seif, syrische Anwältin und Frauenrechtlerin
    Dr. Patrick Kroker, (ECCHR), Anwalt
    Dr. Leonie Steinl,  Humboldt – Universität Berlin

Moderation

    Dr. Bente Scheller, Referatsleiterin Nahost und Nordafrika, Heinrich-Böll-Stiftung

Sprache: Englisch und Deutsch (Simultanübersetzung)

ANMELDUNG

Foto: Gewebestücke, auf denen Mansour Omari die Namen 82 syrischer Mitgefangener und Verschwundener dokumentierte © United States Holocaust Memorial Museum

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