Die Klima- und Umweltkrise ist eins der drängendsten Probleme unserer Zeit. Sie entstand aus der (kolonialen) Ausbeutung von Mensch und Umwelt – und verstärkt heute globale Ungleichheiten. Das aktuelle Wirtschaftssystem, in dem Unternehmen im Globalen Norden (und zunehmend Globalen Süden) Milliardengewinne machen, beruht auf dieser Ausbeutung; Konzerne und Regierungen haben oft nur wenig Interesse an Veränderungen. Das hat Folgen: Wasserknappheit, Verlust der Biodiversität, Luft, Boden- und Wasserverschmutzung. Die Menschen, die am meisten unter diesem System leiden, sind oft die, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen: Kinder, indigene Gemeinschaften oder Menschen, die diskriminiert und in Armut leben. Klar ist: Menschenrechte und Umweltschutz hängen eng zusammen. Denn nur eine gesunde Umwelt kann die Durchsetzung der Menschenrechte überhaupt gewährleisten.
Was kann das ECCHR, was können die Menschenrechte im Kampf gegen die Klimakrise beitragen? Wir müssen Menschenrechte nicht nur als Rechte der Einzelnen verstehen, sondern als kollektive Rechte. Diese Rechte müssen gegen die Verantwortlichen der Klimakrise durchgesetzt werden. Und oft sind es genau die Wirtschaftspraktiken und rechtlichen Rahmenbedingungen, die Menschenrechte verletzen, die auch für die Klimakrise verantwortliche sind: Ausbeutung von Rohstoffen, Staudammprojekte, Fast Fashion und Agribusiness.
Um die Klimakrise zu überwinden, wird jede Lösung notwendigerweise mit einer sozial-ökologischen Transformation verbunden sein. Diejenigen, die durch das heutige Wirtschaftssystem an den Rand gedrängt wurden, müssen in diesem Transformationsprozess ein Mitspracherecht haben – sie dürfen nicht erneut unter dem System leiden. Ihre Rechte müssen im Zentrum aller Klimadebatten stehen, ihre Stimmen müssen gehört und ihre Perspektiven ernstgenommen werden wie ein menschenwürdiges Leben aussehen kann, das die planetarischen Grenzen respektiert.