Die Bewohner*innen von Pari haben praktisch nichts zum Klimawandel beigetragen, im Gegenteil, sie arbeiten traditionell als Fischer*innen, betreiben ökologischen Tourismus und arbeiten aktiv für den Schutz von Korallen und Mangroven. Doch sie sind diejenigen, die sich an die Klimafolgen anpassen müssen. Überschwemmungen hat es auf Pari zwar immer gegeben, doch in den letzten Jahren haben sie merklich zugenommen. Die Folgen: versalzte Brunnen, abgestorbene Bäume, überflutete Strände und Häuser – und als Konsequenz kommen weniger Tourist*innen, eine wichtige Einnahmequelle für die Insel.
Klimabedingte Schäden und Verluste durch Hochwasser, Hitzewellen oder Dürren sind bereits heute auf vielen Teilen der Erde Realität. Doch die größten Verursacher – die industrialisierten Staaten und transnationale Konzerne – verschieben politische Lösungen Jahr für Jahr, während die Entwicklungen insbesondere für Menschen im Globalen Süden existenzbedrohend sind. Dafür können sie aber zur Verantwortung gezogen werden: Im Mai 2025 entschied das Oberlandesgericht Hamm beispielsweise, dass “Carbon Majors” - wie Holcim - grundsätzlich für die Kosten des Klimawandels haftbar gemacht werden können. Und der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat im Juli 2025 in einem Gutachten, das auf eine Initiative des Inselstaates Vanuatu zurückging, den Schutz des Klimas als völkerrechtliche Pflicht bestätigt - und auf rechtliche Konsequenzen hingewiesen, falls dagegen verstoßen wird.