Der höchste Punkt der indonesischen Insel Pari liegt 1,5 Meter über dem Meeresspiegel – noch. Der Klimawandel lässt das Wasser seit Jahren stetig steigen, spätestens 2050 wird der Großteil der Insel überflutet sein. Und damit die Existenzgrundlage ihrer Bewohner*innen, die schon jetzt mit Hochwassern zu kämpfen haben, die immer häufiger und immer heftiger auftreten. Doch die Menschen auf Pari wollen den Untergang ihrer Heimat nicht einfach so hinnehmen: Sie klagen in der Schweiz gegen einen der größten Verursacher von klimaschädlichen Treibhausgasen, den Zementkonzern Holcim.
Vier Betroffene wandten sich im Juli 2022 an die Schweizer Justiz, unterstützt vom ECCHR, der Schweizer Organisation HEKS/EPER und der indonesischen Umweltorganisation WALHI. Nach einer ergebnislosen Schlichtungsverhandlung reichten die Betroffenen im Januar 2023 eine Zivilklage gegen Holcim ein. Sie fordern: Holcim soll seinen CO₂-Ausstoß so schnell wie möglich deutlich senken. Besonders an ihrem Gesuch ist zudem, dass sie die Firma anhalten, Entschädigung für bereits entstandene Schäden zu leisten und dringend notwendige Hochwasserschutzmaßnahmen zu finanzieren.