Für eine Welt frei von Folter, Ausbeutung und abgeschotteten Grenzen. Mit Recht.

Das ECCHR ist eine gemeinnützige und unabhängige Menschenrechts­organisation mit Sitz in Berlin. Sie wurde 2007 von Wolfgang Kaleck und weiteren internationalen Jurist*innen gegründet, um die Rechte, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie anderen Menschenrechts­deklarationen und nationalen Verfassungen garantiert werden, mit juristischen Mitteln durchzusetzen. Gemeinsam mit unserem weltweiten Netzwerk setzen wir Menschenrechte durch und machen Unrecht sichtbar. Vor Gericht und in der Gesellschaft.

Aktuelles

Seenotrettungsorganisationen stellen Kommunikation mit libyscher Seenotrettungsleitstelle ein

Nach Jahren zunehmender Menschenrechtsverletzungen durch die sogenannte libysche Küstenwache im Mittelmeer ziehen 13 Seenotrettungsorganisationen eine klare Konsequenz: Sie gründen ein neues Bündnis und weisen den wachsenden Druck der EU und des Mitgliedstaats Italien zurück, mit der Seenotrettungsleitstelle in Tripolis, Libyen, zu kommunizieren.

Lafarge vor Gericht: Ein Präzedenzfall für Unternehmensverantwortung

Ab 4. November muss sich der französische Zementkonzern Lafarge in Paris wegen Finanzierung terroristischer Gruppen im Syrienkrieg verantworten – ein historischen Moment im Kampf darum, Unternehmen für ihr Handeln in Konfliktgebieten zur Verantwortung zu ziehen. Eine separate Untersuchung wegen mutmaßlicher Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit läuft weiter.

Klima Kosten Fall Pakistan

Flut, Zerstörung, Verlust – 2022 traf die Klimakrise Pakistan mit voller Wucht. 43 Bäuer*innen aus der Region Sindh fordern nun Gerechtigkeit: Sie fordern von RWE und Heidelberg Materials Schadenersatz und Verantwortung für die Folgen der Klimakatastrophe.

Verfassungsbeschwerde gegen deutsche Waffenexporte nach Israel

Das ECCHR unterstützt die Verfassungsbeschwerde eines Palästinenser aus Gaza vor dem Bundesverfassungsgericht. Sie richtet sich gegen deutsche Exportgenehmigungen für Panzergetriebe, die in Gaza massiv eingesetzt werden. Deutschlands verfassungsrechtliche Verantwortung bleibt – unabhängig vom gegenwärtigen Waffenstillstand.

Keine Deals für Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Ein Bündnis aus über 60 Organisationen ruft für Oktober zu gemeinsamen Protesten gegen das „Memorandum of Understanding“ zwischen Italien und Libyen auf. Das Abkommen ermöglicht schwere Misshandlungen von Menschen, die über Libyen und das Mittelmeer nach Europa wollen und trägt so zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit bei.

© Screenshot aus Dokumentation, gepostet auf X von Younis Tirawi (@ytirawi)

Deutschland: Strafanzeige wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Gaza

Das ECCHR legt dar, dass eine Person aus Deutschland als Mitglied einer als „Ghost Unit“ bekannten Scharfschützeneinheit der israelischen Streitkräfte internationale Verbrechen gegen palästinensische Zivilisten begangen haben soll. Das ECCHR fordert die Bundesanwaltschaft auf, Ermittlungen gegen diese Person einzuleiten sowie strukturelle Ermittlungen zu weiteren Verbrechen in Gaza aufzunehmen. 

Arbeits­schwerpunkte

Gemeinsam mit Betroffenen und Partner*innen weltweit nutzen wir juristische Mittel, damit die Verantwortlichen für Folter, Kriegsverbrechen, sexualisierte Gewalt, wirtschaftliche Ausbeutung und abgeschottete Grenzen nicht ungestraft davonkommen.

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Institut für juristische Intervention

Critical Legal Training

Was uns antreibt und was unsere Arbeit ausmacht, das wollen wir weitervermitteln. Ausbildung, gemeinsames Lernen und Netzwerken machen daher das Wesen des Critical Legal Training des ECCHR aus. Um eine strategische und kritisch-progressive Menschenrechtsarbeit auch in Zukunft zu gewährleisten, bilden wir junge Jurist*innen aus.

Internationale Summer School zu Unternehmensverantwortung und Klimagerechtigkeit

Zusammen mit der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Tilburg Law School organisiert das ECCHR eine internationale Summer School für Menschenrechtsverteidiger*innen und fortgeschrittene Studierende zum Thema Unternehmensverantwortung und Klimagerechtigkeit. 

Das Investigative Commons denkt rechtliche Ermittlungen neu

Um die Produktion von (forensischen) Beweisen auf Akteur*innen jenseits von staatlich ernannten Expert*innen auszuweiten und andere Foren als Gerichte für die Verantwortlichkeit zu nutzen, gründeten wir 2020 gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Forensic Architecture und deren deutscher Schwesteragentur Forensis das Investigative Commons.

Das Institut für juristische Intervention beschäftigt sich aus machtkritischer Perspektive mit dem Recht. Wir wollen nachhaltig auf gesellschaftliche Debatten ebenso wie auf rechtspolitische und rechtswissenschaftliche Diskurse einwirken: im fachlichen Austausch mit Universitäten und Forschungseinrichtungen, durch unsere Aus- und Fortbildungsaktivitäten, in der Zusammenarbeit mit Partner*innen weltweit sowie im Dialog mit Künstler*innen und Aktivist*innen.

Veranstaltungen

19.11.2025, 18:00 Uhr, Berlin

Filmvorführung "Por la Tierra - Im Namen der Erde"

Aquarium
Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin

Infos & Anmeldung

28.11.2025, 19:00 Uhr

On Justice #8 Environmental Justice and Rights of Nature


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Das ECCHR in den Medien

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Publikationen

Ein Palästinenser aus Gaza fordert Gerechtigkeit in Karlsruhe

Abdel J. aus Gaza hat alles verloren, was ihm lieb war: seine Frau und sein Kind kamen bei Angriffen ums Leben. Nun klagt er gegen den Export von deutschen Waffen und Rüstungsgütern, die nachweislich weiterhin in Gaza eingesetzt werden – selbst nach dem aktuellen, brüchigen Waffenstillstand. 

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The Pretense of Justice

Mit dem Bericht “The Pretense of Justice” legt das ECCHR eine ausführliche Analyse der systematischen Unwilligkeit des israelischen Justizsystems vor, schwerste Menschenrechtsverletzungen gegen die palästinensische Bevölkerung wirksam zu verfolgen. Der Bericht zeigt: Israels Selbstbeschreibung als „Rechtsstaat“, der Menschenrechtsverletzungen unabhängig aufklären könne, ist eine Farce.

© ECCHR

Einführung in die EU-Zwangsarbeitsverordnung

Es sind gezielte Maßnahmen erforderlich, um Zwangsarbeit zu beseitigen, die am stärksten gefährdeten Gruppen zu schützen und die Ursachen von Zwangsarbeit wirksam anzugehen. Im Rahmen unserer Advocacy-Arbeit in diesem Bereich haben wir ein Modellgesetz mit den wichtigsten Elementen für eine arbeitnehmerorientierte Verordnung, eine Analyse der Beweisstandards, ein erstes Positionspapier sowie eine Beweisvorlage an die Europäische Kommission veröffentlicht.

Um Recht nachhaltig zu verändern, bedarf es eines Wandels gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse – dabei geht es auch darum, Recht neu zu schaffen. Deshalb initiiert und beteiligt sich das ECCHR an rechtsbezogenen sowie rechtspolitischen Debatten. Wir organisieren öffentliche Veranstaltungen und publizieren zu ausgewählten Themen.

15 Jahre Engagement

Menschenrechte müssen fortwährend gegen Widerstände erkämpft und gegen Angriffe verteidigt werden – dies sind zentrale Herausforderungen juristischer Menschenrechtsarbeit, für die es einen langen Atem braucht. Sie beschäftigen uns seit der Gründung im Jahr 2007.

Lesen Sie dazu unseren Multimedia-Beitrag „15 Jahre Kampf für die Menschenrechte“.

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Das European Center for Constitutional and Human Rights steht für gelebte Solidarität über geographische, soziale und kulturelle Grenzen hinweg.