Am 21. Juli 2014 trifft eine israelische Rakete den Al-Salam-Turm, ein Hochhaus in Gaza-Stadt und tötet unter anderem den deutschen Staatsangehörigen Ibrahim Kilani, seine Frau Taghreed und ihre fünf Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren, die ebenfalls deutsche Staatsangehörige sind.
Ibrahim Kilani ist Architekt und wohnt mit seiner Familie eigentlich in Beit Lahia im Gazastreifen. Doch ihr Wohnort gehört im Sommer 2014 zu den Zielen der Militäroperation „Protective Edge“, bei der die israelischen Streitkräfte vom 8. Juli bis 26. August 2014 Luftangriffe im Gazastreifen fliegen. Bei den Angriffen werden zivile Einrichtungen und Häuser zerstört oder schwer beschädigt, hunderte Zivilist*innen werden getötet. Zu Beginn der Militäroperation fordern die israelischen Streitkräfte die Menschen in Beit Lahia über Flugblätter auf, zu ihrer eigenen Sicherheit den Ort zu verlassen. Die Familie Kilani flieht daraufhin nach Schedschaija im Osten des Gazastreifens. Doch auch von dort können sie wegen der Luftangriffe nicht bleiben. Sie ziehen weiter nach Gaza-Stadt, in ein Hochhaus – den Al-Salam-Turm – ins Viertel Al-Sabra, das das israelische Militär in Flugblättern kurz zuvor als sicheren Ort bezeichnet hat.
Zwei Tage später, am 21. Juli 2014, schlagen Raketen in das Hochhaus ein. Israel gibt an, Ziel des Luftangriffs sei ein Kommandeur des Palästinensischen Islamischen Dschihads gewesen.