Mit Hilfe der Bertha Foundation hat das ECCHR seit 2012 die Möglichkeit, für Alumni*ae mit besonderer Qualifikation und Erfahrung 2-Jahres-Fellowships anzubieten. Bertha Justice Fellows sind ein fester Bestandteil unseres Teams. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre fachliche Kompetenz sondern auch durch ihr politisches Verständnis und ihren radikalen Ansatz zur anwaltlichen Arbeit aus.
Bertha Justice Fellows sind Teil des globalen Netzwerks von mehr als 200 Teilnehmer*innen aus als 17 Ländern. Sie alle arbeiten in und für Organisationen, deren Ziel es ist, die Menschenrechte mit juristischen Mitteln durchzusetzen.
In den vergangenen Jahren haben diese Jurist*innen das ECCHR-Team als Bertha Justice Fellows unterstützt:
Delphine Rodrik studierte Jura an der Harvard University (USA), wo sie zuvor bereits ihren Bachelor in Geschichte und Literatur abschloss. Sie arbeitete als Research Fellow für Amnesty International in Tunesien mit einem Schwerpunkt auf der Dokumentation von Verbrechen gegen Geflüchtete und Migrant*innen in Nordafrika. Zudem war sie in mehreren Ländern im Bereich Menschenrechte, Humanitär- und Migrationsrecht tätig, darunter in den USA, der Türkei, dem Libanon, Griechenland und Mexiko. Seit September 2021 ist sie Bertha Justice Fellow im ECCHR-Programm Border justice, wo sie zu Pushbacks und Gewalt an Grenzen arbeitet.
Arne Bardelle studierte Rechtswissenschaft in Berlin (Deutschland) und Istanbul (Türkei) mit einem Schwerpunkt auf Rechtspolitik sowie Grund- und Menschenrechte. Seit 2019 ist er in Berlin als Rechtsanwalt zugelassen. Er arbeitete im Bereich des Asyl- und Aufenthaltsrechts und als juristischer Referent für eine NGO, die sich für die Belange traumatisierter Geflüchteter in Deutschland einsetzt. Weitere Erfahrungen sammelte er beim Rechtsstaatsprogramm Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bogotá (Kolumbien) und in einer zivilrechtlich ausgerichteten Kanzlei in Marseille (Frankreich) im Rahmen seines juristischen Referendariats. Seit September 2021 ist er Bertha Justice Fellow im ECCHR-Programmbereich Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung.
Michael Bader studierte Jura an der Humboldt Universität zu Berlin und hält einen LL.M in Law, Development and Globalisation der SOAS, University of London. Von 2013-19 war er Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Er ist Mitgründer der Refugee Law Clinic Leipzig und Redakteur des Völkerrechtsblogs. Michael Bader war für das ECCHR als Research Fellow Programmbereich Wirtschaft und Menschenrechte mit einem Schwerpunkt auf Arbeitsausbeutung und globale Lieferkette tätig. Seit September 2020 unterstützt er als Bertha Justice Fellow das Institut für juristische Intervention.
Laura Duarte Reyes studierte Jura an der Pontificia Universidad Javeriana in Bogotá (Kolumbien) sowie Menschenrechte und Multi-Level-Governance an der Università degli Studi di Padova (Italien). Während ihres Studiums arbeitete sie Bereich der strategischen Prozessführung und zur Unterstützung des Friedensprozesses in Kolumbien (MAPP-OAS). Nach ihrem Abschluss befasste sie sich als Rechtsberaterin mit öffentlich-privaten Partnerschaften und unterstützte Menschenrechtsorganisationen im Bereich Frauenrechte in Indien, Kolumbien und Italien. Im September 2019 kam sie als Stipendiatin der Kreuzberger Kinderstiftung zum ECCHR und arbeitet seit Oktober 2020 als Bertha Justice Fellow im Programmbereich Wirtschaft und Menschenrechte.
Antonia Klein studierte Jura und Philosophie in Tübingen und Aix-en-Provence, jeweils mit Schwerpunkt Völkerrecht und Menschenrechte. Seit 2017 ist sie als Rechtsanwältin in Berlin zugelassen. Vor ihrer Tätigkeit beim ECCHR sammelte sie Erfahrungen in strategischer Prozessführung in der Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger im Umweltrecht sowie bei JUMEN e.V. im Asyl- und Aufenthaltsrecht. Sie arbeitete auch bei der Association of Defence Counsel des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. Im Beiruter Büro der Heinrich-Böll-Stiftung führte sie ein Forschungsprojekt zur rechtlichen Situation von Geflüchteten im Libanon durch. Antonia Klein ist seit Juni 2018 als Legal Advisor für das ECCHR tätig, seit September 2019 ist sie Bertha Justice Fellow im ECCHR-Programmbereich Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung.
Matija Vlatković studierte Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an der Oxford University und machte einen Masterabschluss in Human Rights Law an der School of Oriental & African Studies (SOAS) in London. Er arbeitete zunächst beim UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR), für die Organisation INQUEST und das Innocence Project. Am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin gibt er Seminare zu kritischen Perspektiven auf Menschenrechte und Schnittstellen von Staatsangehörigkeit, Migration und Gewalt. Matija Vlatković kam im Mai 2018 als Stipendiat der Kreuzberger Kinderstiftung zum ECCHR. Seit September 2019 arbeitet er als Bertha Justice Fellow im ECCHR-Programmbereich Flucht und Migration.
Mirka Fries studierte deutsches und internationales Recht in Münster und Potsdam (LL.B.) sowie internationales Strafrecht und Menschenrechte (LL.M.) in Amsterdam und New York. Zwischen ihrem Bachelor- und Masterstudium arbeitete sie in der Anklagebehörde des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Weitere Arbeitserfahrungen sammelte sie in Menschenrechtsorganisationen, die mit Kindern, Betroffenen von sexueller Gewalt und Geflüchteten arbeiten. Vor ihrer Tätigkeit beim ECCHR arbeitete Mirka Fries als Mercator Fellow unter anderem in Uganda zu rechtlichen und politischen Fragen im Kontext der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindersoldaten. Von Februar bis Juli 2018 war sie Legal Trainee beim ECCHR, im Herbst 2018 kam sie als Bertha Justice Fellow zum ECCHR-Programmbereich Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung.
Cannelle Lavite studierte Rechtswissenschaften an der Université de Toulouse (Frankreich) und hält einen LL.M. mit dem Schwerpunkt Corporate Governance und Strafrecht von der Université de Montréal (Kanada) und der Université de Lyon (Frankreich). Danach arbeitete sie mit lokalen Menschenrechtsorganisationen in Brasilien und der Mongolei zusammen, die sich für sozio-ökonomische Rechte einsetzen, und unterstützte Human Rights Watch in der Arbeit bei zum Hissène-Habré-Prozess. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Cannelle Lavite mit dem rechtlichen Schutz von Whistleblower*innen. Im Herbst 2018 kam sie als Bertha Justice Fellow zum ECCHR-Programmbereich Wirtschaft und Menschenrechte.
Simon Rau studierte Internationale Beziehungen in Dresden und Managua (Nicaragua) sowie Human Rights Law (LL.M.) an der University of Nottingham (Großbritannien). Anschließend war er als Legal Trainee und persönlicher Referent des Generalsekretärs Wolfgang Kaleck für das ECCHR tätig. Als Mercator Fellow arbeitete Simon danach bei Human Rights Watch zum Recht auf Bildung geflüchteter Kinder in der Türkei, Griechenland, dem Libanon und Jordanien sowie für Richterin Angelika Nußberger am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Von Herbst 2017 bis Sommer 2019 war er Bertha Justice Fellow beim ECCHR.
Linde Bryk ist zugelassene Rechtsanwältin in den Niederlanden und hat an der Universität Groningen studiert. Sie ist Absolventin (LL.M.) der New York University (NYU) School of Law, wo sie sich auf die Themen Internationale Menschenrechte und Übergangsjustiz spezialisierte. 2015 erhielt Bryk ein NYU Human Rights Stipendium. Das ermöglichte ihr die Teilnahme am Critical Legal Training des ECCHR, wo sie das Team des Programmbereichs Völkerstraften und rechtliche Verantwortung unterstützte. Anschließend arbeitete sie als so genannte Human Rights Officer für EULEX, die Europäische Rechtsstaatlichkeitsmission, im Kosovo. Seit Oktober 2016 ist Bryk Bertha Justice Fellow und Bereich Wirtschaft und Menschenrechte des ECCHR tätig.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Straßbourg (Frankreich) arbeitete Christian Schliemann-Radbruch an der Freien Universität Berlin unter anderem zu völkerrechtlichen Verpflichtungen transnationaler Unternehmen in schwachen und zerfallenden Staaten. Für seine Promotion beschäftigt er sich mit dem völkerrechtlichen Anspruch indigener Völker und Minderheiten auf autonome Gestaltung ihrer kollektiven Angelegenheiten und den Gefahren, die hierfür von (trans)nationalen Unternehmen ausgehen. Studienaufenthalte führten ihn dabei nach Costa Rica und Peru. Er war Bertha Fellow von 2014 bis 2016 und arbeitet aktuell als Legal Advisor im ECCHR im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte.
Nach Abschlüssen in Jura und Anthropologie an der Universität Utrecht (Niederlande), ist Dr. Carolijn Terwindt seit 2012 (Bertha Fellowship 2013-2015) beim ECCHR im Programmbereich Wirtschaft und Menschenrechte tätig, wo sie eng mit Arbeiter*innen und deren Angehörigen in Pakistan und Bangladesch zu Fällen von Unternehmenshaftung in der Textilindustrie zusammenarbeitet. Zusätzlich entwickelt sie neue Rechtsmittel zur Durchsetzung von Menschenrechten in der Agrarindustrie Indiens. Sie veröffentlicht zu Themen wie Identitätspolitik, Anti-Terror-Gesetzgebung, "Kriminalisierung sozialer Proteste" und die Haftung von Pharmakonzernen für ausgelagerte Medikamententests.