Hartmut Hopp war Arzt der Colonia Dignidad und „rechte Hand“ von Sektenführer Paul Schäfer. Außerdem vertrat er die Sektensiedlung in äußeren Angelegenheiten. Hopp wurde in Chile wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen in der Colonia zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, floh jedoch 2011 nach Deutschland und entzog sich so der chilenischen Justiz. Ehemalige Bewohner*innen der Colonia sowie chilenische Hinterbliebene machen Hopp außerdem für weitere Verbrechen wie Folter, systematischer Misshandlung mit Psychopharmaka und Mord, verantwortlich. Doch in Deutschland wird er nach der Entscheidung der Staatsanwaltschaft Krefeld vorerst nicht zur Rechenschaft gezogen werden.
Reinhard Döring war unter den ersten Deutschen, die Schäfer nach Chile folgten, um dort gemeinsam mit ihm die Sektensiedlung aufzubauen. Döring gehörte zum engen Führungskreis der Colonia und war daher gut vertraut mit den Vorgängen auf dem Siedlungsgelände. Wie Hopp war er einer der wenigen Colonia-Bewohner, die im direkten Kontakt zur chilenischen Geheimpolizei DINA standen, die zwischen 1973 und 1977 als wichtigster Geheimdienst des Pinochet-Regimes diente und unter anderem auf dem Sektengelände stationiert war.