04.02.2015, Berlin

Europas tödliche Grenzen: Gerechtigkeit für die Opfer von Ceuta!

Berlin
04.02.2015, 00:00 Uhr

„Schutz der EU-Außengrenze“ – was dieser euphemistische Begriff in der Realität bedeutet, hat Nathan am eigenen Leib erfahren. Der 16-Jährige war einer von 400 Flüchtlingen und MigrantInnen, die am 6. Februar 2014 versuchten, die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta vom Meer aus schwimmend zu überwinden. Die Guardia Civil, Spaniens paramilitärische Polizeieinheit, feuerten aus nächster Nähe Gummigeschosse auf sie. Mindestens 15 Menschen kamen ums Leben, viele weitere wurden zum Teil schwer verletzt. 23 Personen, die die Küste erreichten, wurden unmittelbar und ohne rechtliche Prüfung nach Marokko zurückgeschoben.

 
Das brutale Vorgehen in Ceuta ist symptomatisch für die gewaltsamen und unrechtmäßigen „Push-Backs“ an den EU-Außengrenzen. Die Rechte der Schutzsuchenden werden ignoriert. Die spanische Justiz nahm zwar strafrechtliche Ermittlungen wegen des Guardia Civil-Einsatzes auf, doch keiner der Verantwortlichen wurde bisher zur Verantwortung gezogen.

 
Nathan wurde an der spanisch-marokkanischen Grenze verletzt und dann nach Marokko deportiert. Er berichtet über Einzelheiten des Guardia Civil-Einsatzes am 6. Februar in Ceuta.

 
Tresor ist Initiator von „Voix des migrants“. Er kennt die Situation in Ceuta aus eigener Erfahrung und informiert über den Widerstand gegen die Abschottung an den EU-Grenzen.

 
Patricia Fernandez Vicens, Rechtsanwältin in Madrid, vertritt Angehörige der Todesopfer des Guardia Civil-Einsatzes. Sie spricht über das Ermittlungsverfahren in Spanien.

 
Sophia Wirsching, Referentin für Migration und Entwicklung bei „Brot für die Welt“. Sie analysiert die gesamt-europäische Verantwortung für die Abschottung an den Außengrenzen.

 Carsten Gericke, Rechtsanwalt aus Hamburg, arbeitet zu Projekten des Programmbereichs „Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung“ des ECCHR.

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