20.03.2019, Berlin

Deutschlands Beteiligung an der Anti-IS-Koalition: Luftangriff auf die Notunterkunft Al-Badhiya in Syrien

Berlin
20.03.2019, 18:30 Uhr
European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
Zossener Str. 55-58 (Aufgang D), 10961 Berlin

Mit mehr als 150 zivilen Opfern war der Luftschlag am 20. März 2017 auf Al-Badhiya, eine Unterkunft für Binnenvertriebene in Al Mansura, der bisher schwerste Angriff der Anti-IS-Koalition in Syrien und Irak. Auch Deutschland war daran beteiligt: Es lieferte dem Koalitionskommando Bilder des Zieles und führte nach dem Angriff Aufklärungsflüge zur Beurteilung der Schäden.

Die Koalition will mit bewaffneten Angriffen den IS in Syrien und im Irak besiegen. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung: Unbeteiligte werden getötet, verletzt, vertrieben oder verlieren ihre Habe. Airwars, eine Monitoring-Organisation und Partner des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hat 14.424 Angriffe im Irak und 19.280 Angriffe in Syrien dokumentiert. Dabei wurden schätzungsweise 11.841 Zivilist_innen getötet.

Am Jahrestag des Luftangriffs von Al-Badhiya laden ECCHR und Airwars ein, Rechercheergebnisse der UN Commission of Inquiry und von Human Rights Watch zu dem Angriff zu diskutieren. Wir wollen analysieren, wie der Tod von mehr als 150 Zivilist_innen hätte verhindert werden können und wo die Anti-IS-Koalition vor und nach dem Angriff versagt hat. Außerdem befassen wir uns mit rechtlichen Verpflichtungen von Staaten, solche Verletzungen des Rechts auf Leben zu untersuchen, mit mangelnder Transparenz der Luftangriffe und damit, wie die Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten besser geschützt werden kann.


Es diskutieren:
James Rodehaver, UN Commission of Inquiry on Syria.
Maike Awater, Advocacy Officer and Konfliktforscherin bei Airwars.
Fadel Abdul Ghany, Gründer und Vorsitzender des Syrian Network for Human Rights (SNHR).
Nadim Houry, Leiter des Programmbereichs Terrorismus und Terrorismusbekämpfung bei Human Rights Watch.
Robert Frau, Universität Potsdam/Europa-Universität Viadrina.
Andreas Schüller, Leiter des Programmbereichs Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung beim ECCHR.
Moderation: Delina Goxho, Beraterin zum Lethal Drones Shared Framework bei Open Society Foundations und PAX Netherlands.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei.

Auf der Facebook-Seite des ECCHR wird es einen Livestream geben.


Bitte melden Sie sich bis zum 18. März 2019 an (bitte beachten Sie, dass keine Bestätigung verschickt wird).
 
Diese Veranstaltung wird unterstützt durch Open Society Foundations.

Aktuell

Keine aktuellen Events

Archiv (253)

Discover our Living Open Archive