Joumana Seif studierte Jura an der Beirut Arab University (Libanon) und der Damascus University (Syrien). Seit 2001 arbeitet sie im Bereich Menschenrechte und unterstützt insbesondere die Demokratiebewegungen in Syrien, mit einem Fokus auf politische Gefangene.
2012, ein Jahr nach dem Beginn der Aufstände gegen die Assad-Regierung, verließ Joumana Seif Syrien. Seitdem hat sie das Syrian Women’s Network (2013), die Syrian Feminist Lobby (2014) und das Syrian Women’s Political Movement (2017) mitgegründet. Sie ist außerdem Mitglied der Policy Coordination Group, eine Initiative zu vermissten und verschwundenen Personen in Syrien, die von der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP) gefördert wird. Zudem ist sie Beiratsmitglied von The Day After: Supporting Democratic Transition in Syria, wo sie seit 2020 den Vorsitz innehat. Sie war ebenfalls Teil der Civil Society Support Rooms, die einen inklusiven politischen Prozess bei den Genfer Friedensgesprächen zu Syrien gewährleisten sollten. In 2023 erhält Joumana Seif den Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung für ihren Einsatz als Menschrechtsanwältin.
Im Mai 2017 kam sie als Research Fellow zum ECCHR-Programmbereich Völkerstraftaten und rechtliche Verantwortung. Seit März 2022 ist sie Legal Advisor zu den Schwerpunkten Syrien und sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt. So arbeitete sie insbesondere zum Al-Khatib-Prozess vor dem Oberlandesgericht Koblenz und begleitete eng die beteiligten Folterüberlebenden.