Definition
Internationaler Strafgerichtshof (IStGH)
Vor dem Internationalen Strafgerichtshof werden Kernverbrechen des Völkerstrafrechts (z. B. Kriegsverbrechen) verhandelt.
Mehr AnzeigenStraflosigkeit zählt zu den größten Hindernissen für Betroffene und Überlebende von Menschenrechtsverletzungen und schweren Völkerstraftaten auf ihrem Weg zu Gerechtigkeit und Wiedergutmachung. Oftmals werden nur wenige Verantwortliche strafrechtlich verfolgt – viele Taten bleiben ungesühnt. . Um dieser anhaltenden Straflosigkeit entgegenzuwirken, ist es entscheidend, Betroffene und Überlebende zu stärken und ihnen eine aktive Rolle in formellen und informellen Gerechtigkeitsprozessen zu ermöglichen. . Vor diesem Hintergrund haben sich im Juni 2024 neun zivilgesellschaftliche Organisationen und zwei assoziierte Partner*innen zur „Global Initiative Against Impunity for International Crimes and Serious Human Rights Violations: Making Justice Work" (GIAI) zusammengeschlossen.
Überlebende, zivilgesellschaftliche Organisationen, Aktivist*innen und Anwält*innen haben in den vergangenen Jahrzehnten durch ihren unermüdlichen Einsatz beträchtliche Erfolge im Kampf gegen Straflosigkeit erzielt. . Dennoch bestehen erhebliche Herausforderungen fort.
Die GIAI setzt sich dafür ein, Betroffene sowie zivilgesellschaftliche Organisationen stärker an der Schaffung und Gestaltung inklusiver Aufarbeitungsprozesse zu beteiligen. Im Zentrum steht dabei der Einsatz für Rechenschaft und Gerechtigkeit bei schwerer Menschenrechtsverletzungen - denn nur wenn Betroffenen ihre Rechte zuerkannt und Wege zur juristischen Aufarbeitung eröffnet werden, kann echte Wiedergutmachung erfolgen. Jede der beteiligten Organisationen bringt nicht nur ein breites Fachwissen ein, sondern verfügt auch über ein breites Netzwerk engagierter Personen und zivilgesellschaftlicher Organisationen weltweit.
Die Arbeit des ECCHR konzentriert sich innerhalb der Initiative auf drei zentrale Bereiche: rechtliche und ganzheitliche Unterstützung für Überlebende schwerer Menschenrechtsverletzungen, Advocacyarbeit in ausgewählten EU-Staaten und internationale Gremien sowie die Förderung von Wissensaustausch zwischen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Im Jahr 2024 hat das ECCHR:
- Mehrere Überlebende aus verschiedenen Ländern rechtlich unterstützt, wodurch deren Beteiligung an Verfahren und Aussagen vor Ermittlungsbehörden ermöglicht wurde;
- den strategischen Austausch mit fünf zivilgesellschaftlichen Organisationen gefördert, um gemeinsam strafrechtliche Aufarbeitung in spezifischen Länderkontexten voranzutreiben;
- die Videoserie „Universal Jurisdiction in Practice“ produziert, die über das Weltrechtsprinzip informiert und dessen Anwendung verständlich macht;
- den Dialog mit nationalen und EU-Behörden zur Umsetzung bestehender Rechtsrahmen und zur Verbesserung des Zugangs zur Justiz für Betroffene gesucht.
Im Jahr 2025 wird der Fokus der Initiative auf 28 Ländern in Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Europa und dem Nahen Osten liegen. Die GIAI verfolgt dabei einen überlebendenzentrierten, traumasensiblen und geschlechtergerechten Ansatz. Ziel ist es, den Zugang zu juristischem Wissen zu verbessern, die Partizipation an Gerechtigkeitsprozessen zu stärken und Betroffenen den Weg zu Entscheidungsträger*innen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu ebnen.
Das Konsortium vereint folgende Organisationen: Civil Rights Defenders, die Coalition for the International Criminal Court, Impunity Watch, die International Federation for Human Rights, Parliamentarians for Global Action, REDRESS, TRIAL International, Women's Initiatives for Gender Justice und ECCHR. Unterstützt werden sie von zwei assoziierten Partner*innen: dem Auschwitz Institute for the Prevention of Genocide and Mass Atrocities sowie der International Commission of Jurists. Die auf vier Jahre angelegte Initiative wird von der Europäischen Union kofinanziert.
Das ECCHR kämpft in verschiedenen internationalen und nationalen Rechtsforen, einschließlich des Internationalen Strafgerichtshofs, gegen Doppelstandards und Straflosigkeit bei Völkerrechtsverbrechen. Auch außerhalb der internationalen Gremien hat das ECCHR das Weltrechtsprinzip mehrfach erfolgreich zur Aufklärung von Verbrechen und zur strafrechtlichen Verfolgung der Täter eingesetzt. So haben mit Unterstützung des ECCHR über 100 syrische Folterüberlebende und ihre Angehörigen in Deutschland, Österreich, Schweden und Norwegen Strafanzeige erstattet. Im Januar 2022 endete der weltweit erste Prozess wegen staatlicher Folter in Syrien vor dem Oberlandesgericht Koblenz. Die Verurteilung des ehemaligen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiters Anwar Raslan zu lebenslanger Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist ein bahnbrechender Sieg gegen die internationale Straflosigkeit.
[Ga1]Hier vielleicht die Mitfinanzierung der EU erwähnen?
[Ga2]Die Initiative wird von der Europäischen Union mitfinanziert.
Civil Rights Defenders (CRD)
Coalition for the International Criminal Court
Impunity Watch
Federation Internationale de Ligues des Droits de l’Homme (FIDH)
Parliamentarians for Global Action
REDRESS
TRIAL International
Women’s Initiatives for Gender Justice
Auschwitz Institute for the Prevention of Genocide and Mass Atrocities (AIPG)
International Commission of Jurists (ICJ)
Vor dem Internationalen Strafgerichtshof werden Kernverbrechen des Völkerstrafrechts (z. B. Kriegsverbrechen) verhandelt.
Mehr AnzeigenKriegsverbrechen sind schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die in bewaffneten Konflikten begangen werden.
Mehr AnzeigenVerbrechen gegen die Menschlichkeit sind Verstöße gegen das Völkerrecht, die durch systematische Gewalt gegen die Zivilbevölkerung gekennzeichnet sind.
Mehr AnzeigenVölkermord ist als Verbrechen definiert, das durch die Absicht gekennzeichnet ist, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise auszulöschen.
Mehr AnzeigenDas Völkerrecht ist die Rechtsordnung, die die Beziehung zwischen Staaten bzw. Völkerrechtssubjekten regelt.
Mehr AnzeigenDurch das Weltrechtsprinzip kann in Drittstaaten ein Verbrechen im Sinne des Völkerstrafrechts verhandelt werden.
Mehr AnzeigenVor dem Internationalen Strafgerichtshof werden Kernverbrechen des Völkerstrafrechts (z. B. Kriegsverbrechen) verhandelt.
Mehr AnzeigenGezielte Angriffe auf Zivilpersonen; Folter von Gefangenen; sexuelle Sklaverei – wenn diese und weitere Verbrechen in bewaffneten Konflikten begangen werden, handelt es sich laut dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshof um Kriegsverbrechen. Auch wenn die internationale Strafjustiz Möglichkeiten bietet, Kriegsverbrechen zu verfolgen, werden die Verantwortlichen dafür allzu oft nicht belangt.
Mehr AnzeigenVerbrechen gegen die Menschlichkeit – definiert als ein systematischer Angriff auf die Zivilbevölkerung – geschehen nicht einfach. Vielmehr werden sie geplant, angeordnet oder zumindest gebilligt – und zwar häufig von höchster Stelle, von Staats- und Regierungschef*innen persönlich, durch ihre Beamt*innen oder hochrangige Angehörige des Militärs. In manchen Fällen sind auch Unternehmen direkt oder indirekt daran beteiligt.
Mehr AnzeigenGezielte Angriffe auf Zivilpersonen; Folter von Gefangenen; sexuelle Sklaverei – wenn diese und weitere Verbrechen in bewaffneten Konflikten begangen werden, handelt es sich laut dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshof um Kriegsverbrechen. Auch wenn die internationale Strafjustiz Möglichkeiten bietet, Kriegsverbrechen zu verfolgen, werden die Verantwortlichen dafür allzu oft nicht belangt.
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