24.11.2021

Rupture and reckoning: 20 years of Guantánamo


24.11.2021, 18:00 Uhr

Eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe über das Erbe des berüchtigten Gefangenenlagers und die US-Terrorismusbekämpfungspolitik zwei Jahrzehnte nach 9/11

September 2021 – April 2022

Genau vier Monate nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001, die US-Präsident George W. Bush dazu veranlassten, den globalen "Krieg gegen den Terror" auszurufen, begann das US-Militär mit der Verlegung zahlreicher Gefangener in das US-Internierungslager in Guantánamo Bay. Die ersten Bilder aus dem Lager zeigten Männer in orangefarbenen Overalls. Gefesselt und mit sensorischen Deprivationsgeräten bestückt, wurden sie gezwungen im Freien vor Metallkäfigen auf Kies zu knien. US-Entscheidungsträger wählten das isolierte Gefangenenlager auf Kuba strategisch aus, da sie annahmen, es befinde sich außerhalb der Reichweite des Gesetzes. Seitdem ist Guantánamo zum Synonym für entsetzliche Verbrechen geworden, darunter Verschleppungen, Folter und unbefristete Inhaftierung ohne Anklage oder Gerichtsverfahren. 

Guantánamo ist bis heute in Betrieb und bleibt weltweit ein Symbol für Ungerechtigkeit und ein Schandfleck für die USA. Gleichzeitig stellt es das globale Menschenrechtssystem in Frage, da das Lager immer noch genutzt wird. Normen, Grundsätze und Gesetze wurden spektakulär und auf brutale und banale Weise bis zum Äußersten strapaziert. Das Vermächtnis von Guantánamo gehört nicht der Vergangenheit an. Sein Nachhall ist auf der ganzen Welt zu finden – in den heutigen Massenüberwachungssystemen, befestigten Grenzen und Drohnenkriegen. 

Als Organisation, die eng mit ehemaligen Guantánamo-Häftlingen und Partnerorganisationen zusammenarbeitet, um Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht vor europäischen Gerichten zu erreichen, wird das ECCHR eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe zwischen dem zwanzigsten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 und der Eröffnung von Guantánamo am 11. Januar 2002 durchführen. 

Verankert in Berlin, aber nicht darauf beschränkt, wird sich die Veranstaltungsreihe zwischen September 2021 und Januar 2022, mit dem Erbe von Guantánamo auseinandersetzen. Geplant sind Filmvorführungen, Buchgespräche, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen bildender Kunst und die Herausgabe eines Sammelbandes. Die Reihe soll die Öffentlichkeit zum Nachdenken anregen, Ideen für die Schließung des Gefangenenlagers sowie die Aushöhlung des Völkerrechts diskutieren und Ausblicke für eine andere Zukunft entwickeln.

 

Alle Veranstaltungen:

11. September 2021Guantánamo voices - True accounts from the world’s most infamous prison - Buchgespräch @ Internationales Literaturfestival Berlin. Mehr Informationen.

11. September 2021: In Search of Monsters - Open-Air-Filmvorführung und Gespräch beim Human Rights Film Festival Berlin. Mehr Informationen.

21. September 2021: The war on terror in court - Podiumsdiskussion (online). Mehr Informationen.

24. November 2021: „Moving the Bar” - Eine Buchvorstellung und Diskussion über Michael Ratners Leben als radikaler Anwalt. Mehr Informationen.

11. Januar 2022: Guantánamo wird 20 - Online-Panel zur Vorstellung des Sammelbandes und der Digitalen Kunstausstellung. Mehr Informationen.

11. Januar 2022: Gitmo images and imaginaries - Digitale Kunstausstellung beim ECCHR (online). Mehr Informationen.

20. Januar 2022: Welcome to Camp America: Inside Guantánamo Bay - Vortrag zur Fotoausstellung im Stadthaus Ulm. Mehr Informationen.

25. April 2022: Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush - Special Preview und Diskussionsveranstaltung in Berlin. Mehr Informationen.

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