Menschenrechte in Krisenzeiten: Widerstand und konkrete Utopien

Veranstaltungsreihe 2021

Berlin – Gespräche – Menschenrechte

Menschenrechte sind eine konkrete Utopie – sie gilt es zu verteidigen. Nur wie, in Zeiten tiefgreifender globaler Umbrüche? Können wir die aktuellen Krisen als Chance nutzen? Und welche Bündnisse und neue Wege sind notwendig, um dekoloniale, feministische und ökologische Perspektiven einzubeziehen?

Unsere siebenteilige Veranstaltungsreihe, gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung, schaffte von Mai bis November 2021 eine Plattform, auf der sich Partner*innen aus aller Welt austauschen konnten. Zusammen mit dem Publikum diskutierten wir, ob die wirtschaftlichen, pandemischen, ökologischen Krisen als Aufbruch für die Menschenrechte zu verstehen sind. Unsere Idee: Die beispiellosen globalen Veränderungen der Gegenwart sind eine Chance für zukunftsfähige Strategien der Menschenrechte.

Projekt

Die Veranstaltungen unserer Reihe Menschenrechte in Krisenzeiten richteten sich an verschiedenen Schwerpunktthemen aus, z.B. Klimawandel, Feminismus oder Postkolonialismus. Dazu sprachen wir mit bekannten Gästen wie Katharina Pistor, Luisa Neubauer, Vince Warren oder Alejandra Ancheita. Über den Diskussionen stand jedoch immer die eine Frage: Wie können wir das Potenzial der Menschenrechte zurückerobern? Alle Videos finden Sie hier.

Kontext

Inspiriert wurde die Veranstaltungsreihe von Menschen, die sich tagtäglich überall auf der Welt für Gerechtigkeit einsetzen. Die theoretische Grundlage bildet Wolfgang Kalecks 2021 erschienenes Buch Die konkrete Utopie der Menschenrechte: Ein Blick zurück in die Zukunft (S. Fischer).

Das nationale und internationale Menschenrecht ist ein wichtiges Werkzeug, um Dissonanzen in der aktuellen Weltordnung zu erzeugen. Aber es hat auch Potenzial für konstruktiven Wandel. Die vielfältigen Prinzipien des Rechts geben uns eine normative Basis, das zu erkämpfen, was uns zusteht. Aktivist*innen, Künstler*innen und Jurist*innen können es nutzen, um eine konkrete Utopie der Menschenrechte für alle möglich zu machen.

Media

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Grundlagen

Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen der Reihe Menschenrechte in Krisenzeiten:

Alejandra Ancheita (Rechtsanwältin, ProDESC), Joshua Castellino (Minority Rights Group International) und Wolfgang Kaleck (ECCHR-Generalsekretär) eröffneten gemeinsam die Veranstaltungsreihe. Auf der Grundlage von Kalecks Buch Die konkrete Utopie der Menschenrechte: Ein Blick zurück in die Zukunft (S. Fischer) erörterten unsere Gäste, wie sich Menschenrechtsaktivist*innen angesichts von Klimakrise, Pandemie, zutiefst ungleichen Wirtschaftsmodellen und Autoritarismus vom „business-as-usual“ verabschieden müssen. Die beispiellosen globalen Veränderungen der Gegenwart sind die Chance, über neue zukunftsfähige Strategien und Wege im Bereich Menschenrechte nachzudenken.

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Katharina Pistor (Autorin, Columbia Law School) sprach mit Guillermo Torres (Anwalt, ProDESC), Johan Horst (Humboldt-Universität zu Berlin) und Miriam Saage-Maaß (ECCHR-Programm Wirtschaft und Menschenrechte) darüber, wie die Macht der Konzerne und unser aktuelles Recht zusammenhängen: Das Recht organisiert und sichert wirtschaftliche Profite nicht nur, sondern ist ein entscheidender Faktor in der Entstehung von Wohlstand. Unsere Gäste diskutierten, wie Wirtschaft- und Finanzrecht zu Unternehmensmacht beitragen und welche politischen Schritte notwendig sind, um dem entgegenzuwirken.

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César Rodríguez-Garavito (New York University), Arpitha Kodiveri (European University Institute), Luisa Neubauer (Fridays for Future) und Miriam Saage-Maaß (ECCHR-Programmleiterin Wirtschaft und Menschenrechte) diskutierten das Potenzial der Menschenrechte im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung.

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Gemeinsam mit Meena Jagannath (Movement Law Lab), Achal Prabhala (AccessIBSA), Andreas Wulf (medico international) und Miriam Saage-Maaß (ECCHR) fragten wir uns auf dieser Veranstaltung: Welche grundsätzlichen Änderungen braucht es, damit Medikamente und Impfstoffe keine Ware, sondern Allgemeingüter werden? Welche Rolle spielt die globale Gesundheitsrechtsbewegung angesichts der Interessen von Big Pharma?

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Von weit verbreiteten Überwachungssystemen, Folter und dem Verschwindenlassen von Personen über die zunehmende Kriminalisierung von Protesten bis hin zu restriktiven Vorschriften für Vereinigungen – wir sehen einen weltweiten Kahlschlag zivilgesellschaftlicher Räume. Unsere Gäste Ben Hayes (Co-Autor von Rethinking civic space in an age of intersectional crises: A briefing for funders, 2020), Isha Khandelwal (Menschenrechtsanwältin aus Indien) und Wolfgang Kaleck (ECCHR-Generalsekretär), diskutierten konkrete Visionen für organisierte Formen des zivilgesellschaftlichen Widerstands.

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Gegenwärtige feministische Bewegungen, die sich in den vergangenen Jahren weltweit entwickelten, prägt ihr revolutionäres Potenzial – auch in autoritären Kontexten. Marta Dillon (Journalistin, Schriftstellerin und lesbische feministische Aktivistin) sprach mit Magdalena Baran-Szoltys (Wissenschaftlerin und Co-Autorin Über Forderungen. Wie feministischer Aktivismus gelingt) darüber, ob der Feminismus eine globale Anklage gegen den Kapitalismus sein sollte. Das Gespräch moderierte Wolfgang Kaleck.

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Der Kolonialismus prägt auch heute noch die soziale, wirtschaftliche und politische Weltordnung. Sima Luipert (Nama Traditional Leaders of Namibia), Vince Warren (Center for Constitutional Rights) und Meena Jagannath (Movement Law Lab) diskutierten auf der letzten Veranstaltung unserer Reihe verschiede Aspekte des postkolonialen Kampfs: die Reparationsforderungen für deutsche Kolonialverbrechen in Namibia, das Erbe der Sklaverei, die unvollendete Dekolonialisierung und eine lebendige Black Lives Matter-Bewegung in den USA. Wolfgang Kaleck (ECCHR-Generalsekretär) moderierte das Gespräch.

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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 legt Rechte fest, die jedem Menschen zustehen sollten, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion.

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