Dieser Fall adressiert die bereits heute spürbaren, verheerenden Folgen der Klimakrise und macht die Notwendigkeit finanzieller Entschädigung für die entstandenen Verluste deutlich. Die in Pakistan erlittenen Schäden zeigen, dass die Klimakrise keine ferne Zukunftsbedrohung ist, sondern eine sehr reale Gegenwart – eine, die besonders jene trifft, die historisch am wenigsten zu ihr beigetragen haben. Laut dem Global Climate Risk Index ist Pakistan für weniger als 1 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, gehört jedoch zu den zehn Ländern, die weltweit am stärksten von extremen Wetterereignissen betroffen sind.
Die Überschwemmungen von 2022 verursachten Zerstörungen in bislang selten gesehenem Ausmaß und machten deutlich, wie klimabedingte Verluste bereits jetzt die Lebensgrundlagen von Menschen - insbesondere im Globalen Süden - vernichten. Doch die Hauptverursacher, Industrieländer und globale Konzerne, leugnen weiterhin ihre Verantwortung und verzögern dringend notwendige politische Lösungen, während sie nach wie vor erhebliche Mengen an Treibhausgasen ausstoßen. Der Klima Kosten Fall ist also auch ein Ruf nach Gerechtigkeit.
Noch immer wird das Ausmaß der Schäden, die die Überschwemmungen in Pakistan hinterlassen haben, international kaum thematisiert. Zwar markierte die Einrichtung des Loss and Damage Fund 2022 einen wichtigen Fortschritt, doch bis heute warten die betroffenen Gemeinden in Pakistan – und viele andere weltweit – vergeblich auf konkrete Unterstützung, da die Verhandlungen über die Umsetzung des Fonds bislang gescheitert sind. Da die globale Klimadiplomatie die Stimmen der betroffenen Menschen allzu oft vernachlässigt, unterstützt das ECCHR diesen Fall und die Forderungen nach Schadensersatz als praktische Form der Solidarität.
Der Fall unterstreicht außerdem die Notwendigkeit eines wirksamen globalen Rahmens für Klimagerechtigkeit, der die Hauptverursacher – insbesondere die Carbon Majors – zur Verantwortung zieht.