Die Bezeichnung „falsos positivos“ wird verwendet für die große Anzahl an wahllosen Tötungen von Zivilist*innen durch Soldat*innen der kolumbianischen Armee, die anschließend deren Leichen als im Kampf gefallene Guerilla-Kämpfer*innen präsentierten. Damit wollten sie Erfolge vorzeigen und Prämien wie Beförderungen und Sonderurlaub erhalten. Diese Verbrechen waren weit verbreitet und wurden systematisch begangen und sind damit als Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen.
Verantwortlich – auch für die Taten ihrer Untergebenen – sind hierfür hochrangige Militärs, die bislang straflos geblieben sind. General Freddy Padilla de León war zu der Zeit, als die Fälle der „falsos positivos“ sich extrem häuften und der Skandal bekannt wurde, Oberbefehlshaber der kolumbianischen Streitkräfte. Als solcher ist er für Völkerstraftaten der ihm unterstellten Militärs, die er nicht verhindert oder geahndet hat, mutmaßlich verantwortlich.