Wenn ein autoritäres Regime ein Land regiert, steht die Zivilgesellschaft fast immer unter massivem Druck. So auch in Gambia, wo von 1994 bis 2017 Yahya Jammeh die Regierung führte. Seine Streit- und Sicherheitskräfte schufen eine Atmosphäre der Angst, in der die Zivilgesellschaft und kritische Stimmen systematisch eingeschüchtert wurden. Kritische Journalist*innen wurden verhaftet, Menschenrechtsverteidiger*innen verfolgt, LGBTQ* bedroht und gefoltert.
Besonders berüchtigt war eine Einsatztruppe, die für Jammeh gezielt unliebsame Personen ausschaltete. Ein Fahrer dieser sogenannten Junglers, dem Spezialkommando der gambischen Streitkräfte, wurde in Deutschland vor Gericht gestellt und am 30. November 2023 am Oberlandesgericht Celle zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht sprach Bai L., der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mordes und versuchten Mordes angeklagt war, in allen Belangen schuldig. Die Menschenrechtsverletzungen des Jammeh-Regimes sind bereits seit Dezember 2017 Gegenstand einer Wahrheitskommission in Gambia. Jammeh selbst floh 2017 nach einer verlorenen Präsidentschaftswahl nach Äquatorialguinea.