Seit spätestens 2017 nehmen sie zu: ernstzunehmende Berichte über Umerziehungslager, Folter und Zwangsarbeit in der Region Xinjiang in China. Laut Recherchen von Amnesty International unterdrückt die chinesische Regierung dort, in der Provinz im Nordwesten des Landes, systematisch die muslimische Minderheit der Uighuren. Zu Zehntausenden sollen die Menschen gezwungen werden, Baumwolle zu ernten und in Fabriken Kleidung zu nähen – auch für Europa. Einige europäische Modemarken und Supermärkte lassen oder ließen beispielsweise bis vor kurzem in Xinjiang produzieren, so steht es zumindest in den von ihnen veröffentlichten Zuliefererlisten.
Das ECCHR argumentiert: Diese Unternehmen machen sich damit möglicherweise mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen, die als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewertet werden können. Aus diesem Grund reichten wir 2021 eine Reihe von Strafanzeigen in Deutschland und den Niederlanden ein, unterstützten eine weitere Anzeige in Frankreich und forderten die Ermittlungsbehörden dazu auf, die mutmaßliche Mitschuld der Unternehmen zu untersuchen.