Während der Kolonialzeit raubten die Deutschen den Menschen in den Kolonien nicht nur ihr Land, ihre Kulturgüter, ihr Leben, sondern auch ihre Angehörigen – in Form von Gebeinen und anderen Körperteilen – und brachten sie für rassistische Forschungszwecke nach Europa. Zehntausende sogenannte Human Remains/Ancestors liegen in den Depots deutscher Museen, in Universitäten und privaten Sammlungen – so wird ihnen ihr Recht auf menschliche Würde versagt und den Nachfahren ein tatsächliches Trauern unmöglich gemacht. Doch warum verwehrt es Deutschland den Nachkommen der Getöteten noch mehr als hundert Jahre später, diese würdevoll zu bestatten? Und was bedeutet das für die (Nicht-)Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit?
In einem zivilgesellschaftlichen Bündnis mit Berlin Postkolonial, Decolonize Berlin und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland will das ECCHR den Rassismus und die Fortdauer kolonialistischer Diskriminierungsmuster sichtbar machen, die bis heute hinter diesem Umgang steht. Dafür reichen wir einen Alternativbericht beim UN-Ausschuss gegen rassistische Diskriminierung (Committee on the Elimination of Racial Discrimination, CERD) ein.