Die kollektiven Rückschiebungen von Geflüchteten und Migrant*innen aus Kroatien sind seit Anfang 2016 dokumentiert. Zuvor stellte der sogenannte Balkankorridor eine vergleichsweise sichere Route für Geflüchtete nach Nord- und Westeuropa dar. Im Winter 2015 wurde diese Route nach und nach stillgelegt, mehrere Staaten führten strengere Grenzkontrollen ein.
Im März 2016 verkündete der Europäische Rat, dass die Migrant*innenenbewegungen entlang des Westbalkans „zum Ende gekommen sind“. Tatsächlich war und ist die Balkanroute nie geschlossen gewesen, weiterhin versuchen Menschen, über diese Route in Europa Sicherheit zu finden. Oft werden sie jedoch, wenn sie an der griechischen Küste ankommen sind, in von der EU finanzierten Hotspots untergebracht. Darunter ist auch Moria, eine „Hölle auf Erden“, zehnfach überbelegt, wo körperliche und psychische Gewalt anhält – und die Zahl der Selbstmorde immer weiter steigt.