Nach mehr als sechs Jahren beendete der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag im Dezember 2020 seine Vorermittlungen zu Kriegsverbrechen britischer Truppen im Irak. Die Entscheidung zeigt deutlich die Schwächen internationaler Strafjustiz – und beweist, erneut, dass mächtige Akteure selbst mit Folter davonkommen.
Das ECCHR hatte in den vergangenen Jahren mehrere Schriftsätze beim IStGH eingereicht, in denen es argumentierte, dass Großbritannien es bis heute nicht geschafft hat, die Systematik der Verbrechen im Irak aufzuarbeiten. Das Land versagte komplett, die hochrangigen Verantwortlichen zu ermitteln und vor Gericht zu bringen. Obwohl der IStGH feststellte, dass britische Soldat*innen im Irak Kriegsverbrechen begingen, versäumte auch er es, die Straflosigkeit endlich zu beenden.