Als die Familien der Franzosen Mourad Benchellali und Nizar Sassi von deren Inhaftierung im US-Gefangenenlager Guantánamo erfuhren, stellten sie in Frankreich Strafanzeige wegen Folter, Misshandlungen und willkürlicher Inhaftierung. Das war im November 2002, seitdem ermittelt die französische Justiz zum US-Folterprogramm und zu den hochrangigen Verantwortlichen.
Seit 2014 sind auch das ECCHR und das Center for Constitutional Rights (CCR) aus New York an dem Verfahren beteiligt. Das ECCHR und CCR reichten dazu im November 2019 eine Expertenstellungnahme ein – zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des ehemaligen US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld und forderten dessen Vorladung. Im Dezember 2019 entschied das Berufungsgericht (Chambre de l’instruction de la Cour d’appel) in Paris dennoch, die Ermittlungen einzustellen. Die Betroffenen haben Berufung eingelegt.